Die Weimarer Republik

Die Weimarer Republik bezeichnet einen der wohl bedeutendsten Abschnitte in der Geschichte Deutschlands. Denn von 1918 bis 1933 herrschte erstmalig eine parlamentarische Republik in Deutschland, welche somit die bisherige Monarchie und damit auch die Kaiserzeit ablöste. Auslöser dafür war die Novemberrevolution am Ende des ersten Weltkrieges, welche sich von einem meuternden Schiff der deutschen Marine in Kiel, rasend über ganz Deutschland ausbreitete. Die Revolution hatte zur Folge, dass die provisorische Revolutionsregierung zu Wahlen ausrief, die eine Nationalversammlung hervorbringen sollten. Erstmalig durften dabei auch Frauen und Soldaten wählen. Diese Nationalversammlung tagte dann über die neue Verfassung, welche am 11. August 1919 verabschiedet wurde. Beschlossen wurde dieser monumentale Schritt wegen politischen Differenzen nicht in der Hauptstadt Berlin, sondern in Weimar – daher auch der Name und der Grund, warum diese Rezension hier auf unserer Seite zu finden ist. Denn natürlich steht in der namensgebenden Stadt ein Museum zu dieser Zeitspanne. Und ob es sich lohnt seine Zeit in Weimar für dieses Museum zu opfern, oder man vielleicht doch lieber eines der anderen zahllosen Museen besichtigen sollte, erfahrt ihr nun in meiner Rezension. 

Das Museum ist sehr zentral in der Stadt gelegen, steht gegenüber des Theaters und ist mit dem Bus und einem kleinen Fußmarsch schnell zu erreichen. Das Gebäude sieht von außen sehr gepflegt aus, ist in einem cremigen beige Ton gehalten, besitzt drei großen Türen und ist gesäumt von zwei Blumenbeeten. Nach meinem Eintritt wurde ich direkt in einen Kinosaal geschickt, in welchem ein kleiner Dokumentarfilm zur Einführung lief. Dieser behandelt die wichtigsten Geschehnisse der Weimarer Republik chronologisch und gibt einen ersten Überblick. Meiner Meinung nach eine sehr gute Idee als Einleitung für die Zuschauer, die bei dem Thema vielleicht nicht ganz so sehr im Geschichtsunterricht aufgepasst haben (mich eingeschlossen). Doch auch für die Musterschüler kommt etwas neues hinzu, denn mehrere Schauspieler verkörpern Zeitzeugen und berichten aus deren Überlieferungen. Somit wird der Film deutlich interessanter und wirkt nicht so eintönig. 

Nach Ende des Films ging es in den Hauptraum des Museums. In der Mitte des Raumes steht ein riesiger, rechteckiger Tisch, auf dem ein Zeitstrahl abgebildet ist. Dieser zeigt jedes relevante Ereignisse zwischen 1918 bis 1933 – vom Aufstieg bis zum Fall der Republik – komprimiert auf einen kleinen Text pro Ereignis. Der Zeitstrahl ergänzt praktisch den Film, in welchem natürlich nicht alle Ereignisse aufgelistet werden können. Zwar fehlt es dem Zeitstrahl an Details, doch dafür gibt es dann ja noch die Hauptausstellung, welche sich rund um den Zeitstrahl erstreckt. Auch hier wird wieder chronologisch vorgegangen: Die Wand zur Linken beginnt mit den Anfängen der Weimarer Republik und endet mit dem Fall, auf der Wand zur Rechten. Außerdem wird die Ausstellung in verschiedene Themenbereiche gegliedert, die jeder eine andere Farbe haben, damit man auch nicht den Überblick verliert. Hier kann man dann wirklich alles nachlesen und falls die Informationen auf den Tafeln nicht reichen, gibt es überall im Raum Monitore, auf denen man zu beliebigen Themengebieten noch mehr erfahren kann. Aufgewertet wir die Ausstellung durch verschiedene Reliquien aus der Zeit, wie z.B. einem preußischen Helm oder einer originalen Kopiermaschine. Auch sehr anschaulich ist die riesige Karte, welche das deutsche Gebiet zu der vergangenen Zeit darstellt, oder die Wand voller verschiedener Wahlplakate der unterschiedlichen Parteien, welche einen perfekten Einblick in die damalige Zeit gewähren.