Unser "Afternoon tea" - eine Rezension (Leon)

Einen Tag vor der Abreise ging es für den ganzen Kurs in das Kirms-Krackow-Haus zum Afternoon Tea. Die Vorfreude war groß, da der Besuch auf Essen schließen lies und das Gerücht durchsickerte, dass sogar Sekt im Spiel sei. Doch bevor unser Hunger mit Essen gestillt werden sollte, wurden wir in einer Führung vorerst mit Informationen über die Historie des Hauses gefüttert. Der nette Herr, welcher uns über die Geschichte erzählte, bewahrte dabei einen guten Grad zwischen Humor und Informationen und verpackte seine Erzählungen in mal mehr, mal weniger interessanten Geschichten. Dabei bewegten wir uns innerhalb des Hauses umher und besichtigten die verschiedenen Räume. Highlight dabei waren die Toiletten, auf welchen, laut unserem Guide, sogar Goethe schon einmal „kacken“ war. Der großartige Humor unseres Guides wertete die Führung also deutlich auf, denn die Informationen an sich waren nicht besonders spannend und es wurde deutlich, dass die meisten im Kurs nach der Hälfte schon abgeschaltete hatten. Falls man sich aber wirklich für die Thematik interessieren sollte, ist die Führung empfehlenswert, da man durch den Besuch der Räume durchaus anschauliche Informationen vermittelt bekommt und einen schönen Einblick erhält. 

 

Sehr viel besser war dann der zweite Teil unseres Besuchs, welcher eine Brücke zu unserem eigentlichen Thema, England, schlug: Der Afternoon Tea. In einem Raum am Ende der Führung standen mehrere, reich gedeckte Tische für uns bereit. Auf jedem Tisch gab es schwarzen Tee und Scones mit clotted Cream – das typische Gericht für einen Afternoon Tea. Scones sind ein relativ kleines Gebäck aus Weizen-, Gersten – oder Hafermehl. Clotted Cream besteht zum größten Teil aus Milch und wurde uns zusammen mit Erdbeer-Minz  Marmelade serviert. Zusätzlich gab es dann noch Macarons und Sandwiches mit Gurke-Minze, Lachs-Dill und Ei-Kresse. Parallel gab es ein kleinen Vortrag über die Teekultur in Weimar, welcher uns schön kompakt die wichtigsten Informationen verriet. Mir persönlich schmeckte das Essen und der Tee sehr gut und es war eine tolle Erfahrung für jeden, der noch nie einem typisch englischen Afternoon Tea beigewohnt hatte. Und zur Freude des ganzen Kurses gab es dann schließlich noch den Sekt, womit der Aufenthalt im Kirms-Krakow-Haus zu einem schönen Abschluss gebrachte wurde. 

Falls man ich also thematisch für die Historie Weimars, den Baustil der Häuser, den Toilettengang Goethes oder die Teekultur interessiert, dann sollte man einen Besuch des Hauses auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Und falls man sich einen schönen Abschluss der Tour mit doch relativ reichhaltigen Essen wünscht, sollte man den Afternoon Tea direkt dazu buchen.